GALANTERIE & VERFLOSSENHEIT

Miszelle: Die Bewegung des Skandinavismus

Auf Twitter hat sich bei mir der Hashtag #Finnismus für alles «Finnlandhaltige» etabliert. Ob es ihn gibt, oder nicht, darüber kann man streiten. Einen Skandinavismus hat es jedenfalls gegeben.

Marc Eric Mitzscherling

12. Dezember 2020﹒Greifswald

Im Zuge der Romantik, gewann der sog. Skandinavismus anfänglich zwischen den beiden Königreichen Dänemark und Schweden neue Popularität.

Dabei waren neben Kulturschaffenden, die eine geistige Einheit der Skandinavischen Länder bezeugen wollten, besonders Studenten der o.g. Staaten (später auch Norwegen) die Träger der Bewegung. Anfänglich manifestierte sich dies v.a. kulturell als spiritueller Skandinavismus in Literatur, Theater und Musik und auf skandinavischen Studentenkongressen. Das aus diesen Treffen resultierende Gedankengut sprang wenig später auch auf die höhere Akademie bis hin zur königlich-politischen Sphäre über.

Hieraus bildete sich unabhängig vom spirituellen Skandinavismus, ein insbesondere von Dänemark - teilweise auch Schweden ausgehender, politischer Skandinavismus. Dabei kann diese Entwicklung mitunter auch als Basis einer gemeinsamen Außenpolitik gesehen werden: Gleiche Interesse, wie Grenzsicherungen gegenüber der benachbarten Großmächten, waren zweitweise auch gemeinsame Handlungsgrundlage.

Eher ist der Skandinavismus als ein interpolitischer und -kultureller Austausch (nicht unbedingt außenpolitisch) im Sinne der gegenseitigen Verständigung und Inspiration - hier bspw. auch auf politischer Ebene - zu sehen.